Buckfast-Königinnenzucht aus Überzeugung

Den Anfang meiner Bienehaltung begann ich seinerzeit mit Carnica Völkern. In den ersten Jahren erkannte ich, dass dem Schwarmtrieb unserer regionalen Carnica nicht beizukommen ist. Das unkontrollierte Schwärmen der Völker – was bis zum totfliegen ging – war für mich der Hauptgrund mich nach einer Alternative umzusehen. Und so kam es, dass ich durch Zufall Völker auf Dadant kaufte und diese Buckfast Bienenvölker waren. Mit dabei war eine Buckfast Reinzuchtkönigin, sowie zwei ihrer standbegatteten Töchter. Da ich immer noch Völker mit unserer Carnica hatte konnte ich den Unterschied sehr schnell feststellen. Der Schwarmtrieb dieser Völker war viel leichter zu lenken. Auch erkannte ich was eine gute Buckfast leisten kann, denn die Buckfast machte nicht nur weniger Arbeit, sondern brachte auch noch mehr Honig.

“ I´ve made my decision!“

Und so fasste ich den Entschluss, dass ich meine Völker alle auf Buckfast umstellen werde und auch selber Königinnen vermehren werde. Je mehr ich mich in die Materie einarbeitete – Zeit war genug, denn in den folgenden Jahren gab es nichts bis kaum etwas zu ernten in unserer Region – stellte ich fest, wie komplex das Thema Königinnenzucht ist und es hat mich von Anfang an begeistert und es stellte sich schnell heraus, dass ich nicht nur vermehren wollte, sondern auch richtig züchten wollte. Seitdem gehe ich den Weg der Buckfastzucht als Hauptweg, die Ligustica und die Mellifera – Dunkle Biene – kamen später dazu.

Meine Zuchtziele

Bei der Auswahl der Zuchtmütter in meiner Königinnenzucht achte ich vor allem auf Schwarmträgheit. Grundsätzlich kann man sagen, dass ich auf Völker selektiere, die weitestgehend ohne mich klarkommen. Ich möcchte bei den Völkern weniger in der Kiste rumwühlen und viel lieber „bienenguken“. Weiterhin selektiere ich auf Bruthygiene (HYG+) mittels Weimarer Nadelstempel. Als letztes wird nach der Varroalast geschaut. Nur Königinnen von Bienenvölkern, welche eine gute Leistung gebracht haben und gleichzeitig möglichst wenig Varroabefall haben, werden als Zuchttiere herangezogen.

Meine Pflegevölker für die Königinnenzucht

Für die Aufzucht von Königinnen orientiere ich mich an den Grundsätzen von Bruder Adam. Es müssen von Anfang an bestmögliche Bedingungen geschaffen werden. Gute Genetik, jüngste Larven, ununterbrochenes Trachtangebot, starke Pflegevölker, vitale Begattungseinheiten sind unerlässlich für eine erfolgreiche Königinnenzucht.

Lange hab ich nach der für mich optimalen Methode gesucht. Probiert habe ich zum Beispiel den Starter nach Jos Guth, den Adamstarter und den Sammelbrutableger. Ersteres funktioniert erst, wenn es nachts spürbar über 10 Grad bleibt. Für den Adamstarter mache ich zu wenig Zellen auf einmal, somit fand ich beim Sammelbrutableger eine gute Alternative zum Starter nach Bruder Adam.

Starter nach Jos Guth

Beim Starter nach Jos Guth wird ein starkes Bienenvolk ausgewählt, das mindestens zwei Flachzargen im Honigraum gut besetzen. Der Brutraum wird auf einen neuen Boden zur Seite gesetzt, Flugloch in eine andere Richtung. Auf den alten Platz wird auf den Boden ein Absperrgitter gelegt, es verhindert den Zuflug einer Königin. Darauf kommen die Honigräume, in der Mitte lässt man Platz für den Zuchtrahmen. Anschließend kommt noch ein Absperrgitter drauf und ein leerer Honigraum. Jetzt werden noch vom Brutraum gut besetzte Brutwaben abgeschüttelt um den Starter mit Ammenbienen zu verstärken. Durch das Absperrgitter bleibt der Honigraum frei von Drohnen und die Königin bleibt ebenfalls auf dem Absperrgitter. Die Königin kann man auch vorher abfangen. Anschließden kommt der Deckel drauf und ein bis zwei Stunden stehen lassen. Während dieser Zeit verstärkt sich der Starter durch die heimkehrenden Sammelbienen. Nach der Wartezeit wird der Zuchtrahmen gegeben und 24 Stunden später wird das Volk zurück gebaut und die angezogenen Weiselzellen können in einer Wabentasche im Brutraum gegeben werden. Alternativ kann man sie auch im Honigraum belassen. Je Volk sollte man aber nur bis zu 15 Zellen fertig pflegen lassen. Diese Methode funktioniert allerdings nur bei Nachttemperaturen über 10 Grad verlässlich.

Starter nach Bruder Adam

Ein starkes Volk bekommt auf den Brutraum ein Absperrgitterund darauf einen weiteren Brutraum. Dieser wird mit 10 Bruwaben und 2 Futterwaben bestückt. Nach 9 Tagen werden im oberen Brutraum alle angelegten Weiselzellen ausgebrochen, um das Schwärmen es Volkes zu vermeiden. Aufgrund der enormen Anzahl schlüpfender Brut kommt das Volk in Schwarmstimmung. 3 Tage später ist der ideale Zeitpunkt um mit der Aufzucht der Königinnen zu starten.

4 Tage vor dem Umlarven wird eine leere Wabe ins Zuchtvolk gehängt. Dann haben wir die jüngsten Larven alle auf einer Wabe.

2 Stunden vor dem Umlarven wird der obere Brutraum an die Stelle des unteren gehangen. Der untere Brutraum mit der Königin kommt auf einen neuen Platz am Stand, vorher werden aber noch Bienen von einigen Waben zum Volk am urspünglichen Platz abgeschüttelt. Somit befinden sich dann viele Ammenbienen und Flugbienen im Pflegevolk, es Platz förmlich aus allen Nähten.

Durch die zweistündige Weisellosigkeit gibt es beim Einhängen des Zuchtrahmens keine Unterbrechung der Futterversorgung der Larven.

Unsere Königinnen verbleiben bis kurz vor dem Schlupf im

2 Stunden, bevor man den Zuchtrahmen einhängt, stellt man das obere Magazin nun an die Stelle,
auf der sich zuvor das Magazin mit der Königin befand. Man sucht die Königin heraus und schüttelt
6-8 Waben voll Bienen von unbedeckelter Brut noch dem oberen Magazin hinzu. Dann stellt man
das untere Magazin an einen anderen Außenstand oder aber an eine andere Stelle am Stand. Somit
ist eine sehr große Anzahl Ammenbienen und Flugbienen vorhanden, so dass eine optimale
Brutpflege betrieben wird. Wenn man den Zeitraum von etwa 2 Stunden einhält, gibt es bei den
Ammenbienen keinen Unterbrechung bei der Futtersaftverabreichung und somit ist eine optimale
Versorgung garantiert.
Wichtig: Wenn keine Tracht ist, sollte man unbedingt in regelmäßigen Abständen füttern, bis die
Zellen verdeckelt sind.

Die aufkommende Schwarmstimmung im unteren Brutraum wirkt sich zusätzlich positiv auf die Pflegebereitschaft aus. Die obere Brutzarge wird an die Stelle des unteren Brutraumes gestellt. Aus dem Volk suchst Du die Königin heraus und stößt zusätzlich von den Brutwaben mit offener Brut die Bienen zum Pflegevolk. Jetzt besitzt das Pflegevolk nicht nur ausreichende Vorräte in Form von Honig und Pollen, sondern auch ein Übermaß an pflegebereiten Ammenbienen. Hinzu kommen die Flugbienen des Spendervolkes, das einfach auf einem neuen Boden an einen anderen Platz am Stand gestellt wird.

Nach kurzer Wartezeit bekommt das Pflegevolk den Zuchtstoff. Dabei gebe ich max. 30 Zellen zur Pflege. Es besteht keine Gefahr, dass die kleinen Maden in den ersten Stunden vernachlässigt werden, da der Futtersaft der Ammenbienen ohne Zeitverlust an die Larven verabreicht wird. Nach 6 Tagen sind die Zellen gedeckelt und kommen bis kurz vor dem Schlupftermin in den Brutschrank. Vorteil: Keine Gefahr, dass die Zellen bei guter Tracht verbaut werden. Außerdem brauchen sie nach der Verdeckelung „nur“ noch eine konstante Temperatur und Luftfeuchtigkeit, die im Brutschrank gut gewährleistet werden kann.

Sammelbrutableger

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Königinnenzucht – Höchste Kunst der Imkerei

Der Königinnenzucht kommt in der Imkerei eine besondere Bedeutung zu, denn alle Induvidien im Bienenvolk, dem sogenannten Bien, stammen von der Königin ab. Sie ist das Herz des Bienenvolks, das einzige Wesen im Bienenstock, das in der Lage ist Nachkommen hervorzubringen. Somit steht und fällt das Überleben des Bienenvolkes mit der Qualität der Königin. Je besser die Aufzuchtbedingungen jener Larven, die zu Königinnen herangezogen werden sind, desto leistungsfähiger und vitaler sind die jungen Königinnen. Und nur solche Königinnen sind in der Lage ein gesundes und starkes Volk aufzubauen, welches beste Voraussetzungen hat, den langen kalten Winter gut zu überstehen.

Und da beginnt die Art des Züchters. Zur Zuchtmutter erkoren werden nur die Besten unter ihnen. Von ihnen werden Töchter gezogen und entweder standbegattet für leistungsstarke Wirtschaftsvölker oder auf verschiedene Belegstellen gebracht. Dort stehen ausgewählte Drohnenvölker – Bienenvölker mit einer vorbestimmten Genetik und Eigenschaften – die die Drohnen für die Begattung der jungen Königinnen liefern. Der Hochzeitsflug der Königin ist neben dem Schwärmen das einzige mal, dass die Königin den Schutz des Bienenstocks verlässt.

Zuchtziele der Buckfastzucht

Bei der Buckfastzucht richten wir uns nach Zuchtkriterien von Bruder Adam, dem Vater der Buckfastbiene. Wir konzentrieren uns bei unserer Zucht ausschließlich auf die Leistungsmerkmale der Bienen und nicht auf äußere Merkmale wie zum Beispiel die Farbe.

Die grundlegenden Leistungseigenschaften sind:

  • Fruchtbarkeit
  • Sammeleifer
  • Krankheitsresistenz
  • Schwarmträgheit

Weitere Eigenschaften sind:

  • Langlebigkeit
  • Flugkraft
  • Spürsinn
  • Verteidigungssinn
  • Wetterfestigkeit
  • Winterfestigkeit
  • Frühjahrsentwicklung
  • Sparsinn
  • Selbstversorgung
  • Honigstapelung
  • Bautrieb
  • Pollensammeltrieb
  • Rüssellänge
  • Sanftmut
  • Wabenstetigkeit
  • Propolisierung
  • Wirrbau
  • Stockhygiene
  • Hochdeckelung
  • Orientierungssinn

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